Fachbereiche

Eurythmie

Die Eurythmie ist eine Bewegungskunst, die durch die Beschäftigung mit Anthroposophie entstanden ist, und wurde vor mehr als 100 Jahren entwickelt. Sie wird nicht nur in der Waldorfpädagogik oder als Bühnenkunst praktiziert, sondern auch im Bereich der Therapie als sogenannte Heileurythmie.

Der Körper selbst ist das Instrument, mit dem Musik und Sprache zum Ausdruck gebracht werden. So hat jeder Ton und jeder Laut seine eigene Geste und der Körper macht sie in Bewegung sichtbar. Hände und Arme artikulieren diese Gesten in fließenden Bewegungen, Füße und Beine folgen derweil einer Form, einer Choreografie.

In der Schule geht es bei der Eurythmie hauptsächlich um Teamgeist und Energie der Gemeinschaft. Um das, was zwischen den Menschen passiert. Abstand und Nähe, Chaos und Ordnung, Individuum und Gruppe – das alles im Spannungsfeld zwischen Denken, Fühlen und Wollen.

Spielerisch tauchen die Kinder in der Unterstufe in Geschichten ein, erleben diese in Bewegung. Bei uns wird durchgängig ab der ersten Klasse Eurythmie unterrichtet. In der 12. Klasse dann das große Finale: der Eurythmieabschluss. Die Lernenden setzen sich u.a. solo und in Gruppen intensiv mit einem selbstgewählten Thema auseinander und präsentieren ihre Ergebnisse in einem großen Bühnenprogramm.

Fremdsprachen

Englisch, Russisch, Spanisch

An der FWSK werden Russisch und Englisch ab der ersten Klasse bis zum Abitur unterrichtet. In Klasse 9 gibt es die Möglichkeit statt Russisch Spanisch zu wählen, was dann ebenfalls als Prüfungsfach für das Abitur genommen werden kann.

Wie alle anderen Fächer der Waldorfschule soll auch der Fremdsprachenunterricht zur ganzheitlichen Entwicklung des Menschen beitragen. Die Fremdsprache wird wie die Muttersprache in einem reichen sprachlichen Umfeld voller Aktion und Interaktion erworben. Aus diesem Grund wird die Begegnung mit der Fremdsprache in der Unterstufe vor allem mit dem gemeinsamen Sprechen und Singen traditioneller Kinderreime, Lieder und Gedichte begonnen. Ab der vierten Klasse kommt das Erlernen von Schrift sowie das Lesen in der jeweiligen Sprache hinzu. Ab der Mittelstufe stehen dann Grammatik, Landeskunde und Sprachpraxis begleitet von der Arbeit mit Lektüren im Vordergrund. In der Oberstufe findet die Begegnung mit Klassikern, zeitgenössischer Literatur und anregenden Sachtexten statt.

Auch kreative Projektarbeiten unterstützen die Lernprozesse. Dadurch erfahren die Lernenden die ästhetischen und kulturellen Dimensionen der jeweiligen Fremdsprache, die durch fortlaufende Landeskunde und, wenn möglich, auch durch schulische Auslandsaufenthalte ergänzt werden.

Gartenbau

Das lebendige Wahrnehmen und Erleben der Natur ist ein wichtiger Bestandteil unserer Pädagogik. In den Klassen 6 bis 8 findet im Fach Gartenbau die praktische Arbeit im schuleigenen Garten statt. Elementare Tätigkeiten an den Beeten mit Gemüse, Kräutern und Blumen, an den Komposten, sowie verschiedene Arbeiten in den Grünanlagen des Schulgeländes werden zu allen Jahreszeiten ausgeführt. Die gesunde, rücksichtsvolle und wertschätzende Beziehung zur Natur ist das Ziel einer modernen ökologischen Waldorfpädagogik.

Handarbeit, Werken

… und weitere handwerklich-praktische Fächer

Einen großen Stellenwert nehmen bei uns die Fächer Handarbeit und Werken ein. Bereits ab dem ersten Schuljahr lernen die Kinder Stricken, Häkeln, Sticken und andere. Hergestellt werden Gegenstände, die nicht nur schön, sondern auch nützlich sind, wie zum Beispiel ein Beutel für die eigene Flöte. In der Mittelstufe werden aufwändig naturgetreue Tiere gefertigt, mit Leder gearbeitet und die Grundlagen des Schneiderhandwerks vermittelt.

Ab der fünften Klasse kommt das Arbeiten mit Holz hinzu. Im Fach Werken werden zum Beispiel Zauberstäbe und Salatbesteck geschnitzt, in den höheren Klassen mit den über die Jahre erworbenen Fingerfertigkeiten und Sachverstand Möbel gebaut. Epochen und Wahlpflichtfächer wie Kupfertreiben, Buchbinden, Korbflechten, das Schneidern an Industrienähmaschinen oder Weben an unseren großen Kontermarsch-Webstühlen runden das handwerklich-praktische Angebot in den höheren Klassen ab.

Dass bewegliche Hände einen beweglichen Geist hervorbringen, davon ging Rudolf Steiner schon vor über 100 Jahren aus. Inzwischen ist der positive Effekt, den eine Förderung der Feinmotorik auf die Intelligenzentwicklung hat, von Hirnforschenden hinlänglich bewiesen. Uns geht es aber noch um etwas mehr: indem unsere Schüler*innen von Klein auf ihre Kreativität und Willenskraft schulen, sich selbstwirksam bei der Umsetzung ihrer Projekte erleben, erwerben sie ganz nebenbei wertvolle „Softskills“, von denen sie auch langfristig profitieren. Sei es bei der Gestaltung des individuellen Lebensweges oder der aktiven Mitgestaltung einer lebendigen, freiheitlichen Gesellschaft.

Musik

In der Musik erleben wir das Schöne in Gemeinschaft. Musikunterricht findet bei uns durchgehend von der 1. bis zur 12. Klasse statt. In den fünften Klassen werden Klassenorchester gebildet, bei denen von der Blockflöte über die Streichinstrumente bis hin zum Blechblasinstrument alle Instrumente vertreten sein dürfen. Von der sechsten Klassenstufe an gibt es – neben anderen Ensembles – einen Chor und das Mittelstufenorchester. Später werden diese vom Chor, Orchester und musikalischer Projektarbeit der Oberstufe abgelöst.

Sport

Unser Sportunterricht steht immer im Zeichen von gegenseitiger Akzeptanz, fairem Miteinander und vor allem der Freude an Bewegung.

Wie an allen Waldorfschulen findet Sport in den ersten beiden Jahrgangsstufen als das sogenannte Spielturnen statt und wird zumeist von der jeweiligen Klassenlehrkraft unterrichtet. Ab der dritten Klasse übernehmen dann die Sportlehrer*innen.

In der vierten Klasse wird der Sportunterricht zusätzlich durch Schwimmen ergänzt und mit Beginn der fünften Klasse werden die beiden wöchentlichen Sportstunden von einem Team bestehend aus zwei Sportlehrer*innen unterrichtet.
Ein Highlight ist die schulübergreifende Olympiade, bei der sich die fünften Klassen verschiedener Waldorfschulen zum gemeinsamen, mehrtägigen Sportfest treffen.

In der Mittel- und Oberstufe rücken dann vor allem Leichtathletik, Team- und Ballsportarten, Gymnastik und Turnen ins Zentrum des Unterrichts.